Harald Juhnkes Kiez

Dort, wo eine unscheinbare Gedenktafel daran erinnert, dass Harald Juhnke seine Kindheit in einem dieser typischen Berliner Mietshäuser verbrachte, befindet sich die Carl-Kraemer-Grundschule. Bereits vor einem Jahr waren wir dort zu Gast. Heute, einige schwierige »Corona-Monate« später, konnten wir uns über ein Wiedersehen mit den Kindern der Klasse 3 c und ihrer Klassenleiterin, Ines Zeche, freuen. Wir blickten in viele gespannte Augen und konnten schnell erkennen, dass alle Kinder die Geschichte vom Zebra und seinem kleinen Freund, dem Kolibri, sehr detailreich verinnerlicht hatten. Nach der Lesung unseres 2. Buches »Verlässliche Freunde« prasselten viele Fragen auf uns ein. Allen war eines gemein; sie zeugten von großer Anteilnahme. Auch diesmal freuten sich die Kinder wieder über die Reime, lauschten andächtig und beschrieben ihre Gedanken und Gefühle. Ines Zeche erlebten wir dabei als sehr engagierte Pädagogin mit Gespür für die unterschiedlichen Voraussetzungen der Kinder. Diese Lesung hat uns einmal mehr gezeigt, wozu Kinder befähigt werden können, indem man ihnen künstlerische Angebote unterbreitet, sie fördert und fordert. Den denkwürdigsten Moment hatten wir, als ein syrisches Flüchtlingsmädchen, das noch nicht lange hier lebt, auf sprachlich hohem Niveau seine klugen Gedanken zu unserem Buch äußerte. Und drei Tage später bekamen wir eine Mail, in der uns die Kinder zeigten, wie sie sich im Unterricht noch weiter mit Zebra und Kolibri beschäftigt haben.